Als Ziel des Ratschlags wurde vereinbart: Gegenseitige Information über die jeweiligen Aktivitäten, Öffentlichkeitsarbeit nach dem Motto: „Der Armut ein Gesicht geben“ und die gemeinsame Durchführung von Aktionen. Im Rahmen des zweiten Treffens wurde die Durchführung einer „Sozialmeile“ und die Beteiligung an der geplanten bayernweiten Protestkundgebung am 13. November 2010 in Nürnberg vereinbart. Die Kundgebung in Nürnberg wurde mit 30.000 Teilnehmer*innen – bei sehr guter Beteiligung aus Erlangen – eine beeindruckende Manifestation. Der ersten Sozialmeile am 23. Oktober 2010 zwischen der Henkestraße und dem Schlossplatz folgte am 27. Oktober 2012 eine zweite Sozialmeile in der Nürnberger Straße entlang und auf dem Besiktas Platz. Zur zweiten Sozialmeile wurden unter dem Titel: „Gegen Sozialabbau – Wege aus der sozialen Spaltung“ Forderungen zur Sozialpolitik, zum Arbeitsmarkt und zur Bildungspolitik aufgestellt. Neben internen Treffen griff der Ratschlag seit Gründung mit öffentlichen Diskussionsveranstaltungen jeweils aktuelle sozialpolitische Themen auf.

In 47 Ratschlag-Treffen bis Januar 2019 wurde das Vorgehen des Ratschlags festgelegt. Der „Ratschlag für soziale Gerechtigkeit“ ist ein offener Beratungskreis ohne Satzung und Vorstände mit lediglich einem Sprecher mit Koordinationsaufgaben. Im Vorfeld der Erstellung des „Sozialberichts 2015 der Stadt Erlangen“ forderte der Ratschlag eine beteiligungsorientierte Umsetzung des Berichts und stieß bei der Stadt Erlangen „auf offene Türen“. Den Mitgliedsverbänden des Ratschlags wurde die Möglichkeit eingeräumt, mit eigenen Beiträgen den Sozialbericht schon bei der Erstellung zu ergänzen und an der Erarbeitung und Umsetzung der Konsequenzen aus dem Bericht mitzuwirken. Die Schwerpunkte der Umsetzung wurden in einem Workshop mit der Stadt im Februar 2016 vereinbart: Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit, Schaffung bezahlbaren Wohnraums, Verbesserung der Teilhabe am öffentlichen Leben und Integration der Flüchtlinge. Für die Themenfelder „Langzeitarbeitslosigkeit“ und „bezahlbares Wohnen“ wurden inzwischen neue beteiligungsorientierte Vorgehensweisen entwickelt und gestartet.